Bergarbeiter- und Bauernwege
Information
Die Route kann in jedem der drei Dörfer begonnen werden; sie sind praktisch in gleicher Entfernung voneinander. Und sie kann in beiden Richtungen zurückgelegt werden. Um einen unangenehmen Aufstieg zu vermeiden (und stattdessen bergab zu gehen), wurde der Beginn der Route in El Masroig in Richtung Bellmunt angesetzt. Dieses Stück Weg ist gute 6 km lang und beinhaltet einen Anstieg von 260 m; zwei Stunden Weg, ohne die Zeit zu rechnen, die Sie sich zum Betrachten der Landschaft nehmen, z.B. vom Berg Sarraí aus.
El Masroig war und ist ein landwirtschaflich geprägtes Dorf, wo die Bauern stolz auf ihre Arbeit und ihre Erzeugnisse sind und wo die örtliche Genossenschaft Kraft hat und einen guten Ruf genieβt. In El Masroig sieht man sofort, dass die vorherrschende Bodenart rote Tonerde ist, was nach Expertenmeinung zu einer guten Reifung der Trauben beiträgt. Das hat auch eine gewisse Logik: die Sonnenstrahlen, die vom roten Boden reflektiert werden, erleichtern den Reifungsprozess der Frucht, da die Weintrauben so dem Einfluss der Sonne von oben und auch von unten ausgesetzt sind. Das sind die Geheimnisse des Terroir, und von dieser Röte des Bodens stammt sogar der Name des Dorfes [El Mas roig = “das rote Anwesen”].
Der Weg beginnt neben der Winzergenossenschaft (Cooperativa). Er geht neben der Landstrasse den Carrer de les Pinyeres (“Pinyeres Straβe”) (1) hinunter in Richtung Barranc de la Vila (“Dorf-Bachbett”) und zur Mühle von Ca la Verònica (“Haus der Veronika”). Vor diesem Haus befindet sich rechts der Weg zu den Nutzgärten (camí dels Horts) der neben dem Bachbett hinauf führt (2). Es handelt sich um einen reizenden Weg, der bald zwischen den Natursteinmauern der Gärten verläuft, die traditionell das Wasser dieses Bachs genutzt haben. Ein Stück weiter teilt der Weg sich in zwei (3). Gehen Sie links weiter durch die Furt und auf der anderen Seite nach oben, einem sehr angenehmen Stück Wagenwegs folgend. Sie kommen erneut am Bachbett an (4). Der Hauptweg kreuzt ihn. Es scheint so als ob der alte Weg, der nach Bellmunt führte, sehr nah neben dem Bachbett flussaufwärts verlief. Da die Ufervegetion hier besonders stark wächst, hat man sich dagegen entschieden, dieses Wegstück wieder freizulegen, und statt dessen folgt man dem Verlauf eines alten Abfluss auf der linken Seite, bevor man dem Bachverlauf nach unten folgt.
Danach folgen Sie dem Weg an Weinstöcken vorbei bis dieser in einen Fuhrwagenweg mündet, parallel zu einem Feld mit Olivenbäumen. Ihm folgend gelangen Sie zu einem alten gemauerten Ofen (5). Auf der rechten Seite geht ein kleiner Weg ab, der zur alten Mühle von Antònia führt – das verlassene Gebäude, das Sie vor sich sehen. Gehen Sie links weiter auf dem Weg, der nahe an das Landhaus von Ramon Sens führt. Sie kommen zum Weg, der zu diesem Haus führt, und Sie gelangen an einen Pfad, der den Hang rauf- und von oben um das Haus geht. Folgen Sie diesem Pfad bis zu dem Trampelpfad, der auf das Les Guixeres Grundstück führt. Sie kommen direkt an einem Strommasten vorbei (7) und gehen links weiter.
Ab diesem Punkt steigt der Weg sanft an, zwischen Feldern, die früher einmal bebaut wurden, und neuen Kiefernwäldern, die die Berge wiederbesiedeln. Der Weg wird luftiger, bis Sie oben ankommen (8), sehr nahe am Sarraí-Gipfel (9), dem höchsten Punkt. Sollten Sie ein wenig Zeit haben, gehen Sie unbedingt zu diesem Gipfel. Der Wachturm und die Ausblicke sind wunderbar –ein perfekter Ort für eine Essenspause–, mit viel Nadelwald, der über Jahre von Waldbränden heimgesucht wurde. Dies ist eine der grünen Lungen des südlichen Priorat, ein wichtiger Naturraum und fundamentaler biologischer Korridor zwischen dem Llaberia-Massiv und dem mittleren Lauf des Fluss Siurana.
Der alte Reitweg führt nun bergab über viele Kurven in Richtung Bellmunt. Sie verlassen das Weinbaugebiet Montsant (zu dem El Masroig gehört) und betreten das Weinbaugebiet Priorat. Kurz darauf laufen Sie an den alten Weinstöcken des Kellers Mas d’en Gil vorbei. Der Weg mündet in eine Piste (10), die zu einer Kreuzung (11) führt. Gehen Sie nach rechts und nach wenigen Minuten kommen Sie zum Eingang des Bergbaumuseums Mines de Bellmunt (12), unterhalb des Dorfes Bellmunt.
Von Bellmunt nach El Molar sind es weniger als 8 km und 170 m Höhenunterschied, die sich in weniger als drei Stunden zurücklegen lassen. Es lohnt sich, Zeit für einen Besuch der prähistorischen Ausgrabungsstätte Puig Roig del Roget einzuplanen. Von Bellmunt aus gehen Sie den Weg zurück bis zur letzten Kreuzung (11) und folgen dem Hauptweg durch einen Kiefernwald. Ein Stückchen weiter verlässt der Weg den Wald und führt zwischen Weinstöcken und Olivenbäumen bergab. Kurz darauf folgen Sie links einem alten Reitweg der zum Trockenflussbett führt, dann einen kleinen Hügel aufsteigt und wieder hinab führt, bis Sie auf den alten Fuhrweg (14) treffen, der zur Ansiedlung Puig Roig del Roget (16) führt. Kurz vor Ankunft bei der Ausgrabungsstätte führt der Weg bergab (15). Es handelt sich um einen alten Reitweg, der einen Wald durchquert und bei einem Feld mit Obstbäumen auskommt. Sie können nun links oder rechts gehen, um zum Weg zu gelangen, der dem Ufer des Flusses Siurana folgt (17). Wenn Sie nach rechts gehen, kommen Sie zu einer Landstraβe, wo es Steine gibt, über die Sie den Fluss überqueren können, wenn er Wasser führt (18). In diesem Fall müssen Sie aber ein Stück über Asphalt laufen, bis Sie zum Gut Mas de les Puces kommen.
Wenn der Fluss nur wenig Wasser führt –oder es Ihnen nichts ausmacht barfuβ zu laufen– ist es besser, dem Weg im Fluss zu folgen, auf der linken Seite stromabwärts. Kurz darauf gelangen Sie zu einem Stück rechts, wo der Fluss gut zu überqueren ist –bitte versuchen Sie es nicht bei starkem Regen oder hohem Wasserstand. Sobald Sie auf dem anderen Ufer (19) eintreffen, finden Sie sofort den alten Weg, dem Sie nach rechts folgen müssen, dem Fluss folgend, bis Sie zu dem Gut Mas de les Puces (20) kommen, das heute der Sitz des Weinkellers De Muller im Priorat ist.
Überqueren Sie die Landstraβe und folgen Sie dem Feldweg, der zwischen den Weinstöcken in Richtung der Berge führt. Kurz darauf lassen Sie eine Abzweigung rechts liegen (21) und folgen dem Weg geradeaus in Richtung des Waldes und der alten Mandelfelder, die heute brach liegen. Der Weg macht eine Linkskurve und steigt leicht an, dem Hang folgend. Im weiteren Verlauf führt er durch ein Trockenflussbett, danach weiter bergauf unter dem wohltuenden Schatten von Kiefern.
Sie passieren nun ein Wasserbecken zum Brandschutz, auf der rechten Seite (22), und kommen auf der Hochebene an. Sie lassen einen Weg links liegen, der zum Weinkeller Domini de la Cartoixa (Clos Galena Wein) führt (23). Sie gehen geradeaus weiter und wandern bald zwischen Weinstöcken und Olivenbäumen. Im weiteren Verlauf lassen Sie einen Weg rechts liegen, der zum Gut dels Frares [der Mönche] (24) führt. Dies ist ein Gut mit langer Geschichte, das den Mönchen von Escaladei gehörte und im 18. Jahrhundert als «die Perle des Priorat» bekannt war. Dies ist auch der Name des Weinkellers, der dort heute sitzt.
Folgen Sie dem Weg geradeaus, und Sie gelangen bald zu den Überresten des Gutes de la Nadala (25), das ein groβes Gut war. Kurz nach Beginn des Abstiegs finden Sie zur Linken einen schmalen Pfad, der in den antiken Reitweg mündet. Gehen Sie bergab, um das Trockenflussbett zu durchqueren, auf der anderen Seite wieder bergauf und Sie gelangen zur Rocalda (26), wo früher die Kinder aus dem Dorf El Molar spielten, das Sie nun erreicht haben.
El Molar, wie auch Bellmunt, war in früheren Zeiten ein Bergbauort. Die Phönizier besuchten schon die Iberersiedlung El Calvari [“Schädelstätte”] auf der Suche nach Blei, und der Bergbau wurde bis weit ins 20. Jahrhundert fortgeführt. Von El Molar bis nach El Masroig sind es 6 km, 160 m Höhenunterschied (Anstieg), die sich in zwei Stunden zurücklegen lassen. Um den Weg von der Rocalda (26) nach El Masroig zu finden, gehen Sie links hinab und folgen dem asphaltierten Weg, der zur Landstraβe führt (27). Direkt dort ist die Kreuzung, wo der alte Fuhrwerksweg nach El Masroig beginnt und durch Oliven- und Weinfelder führt. Nach einiger Zeit verlassen Sie diesen Weg in der Nähe eines Gebäudes des Weinkellers Clos Berenguer, gehen auf der linken Seite um den Keller herum (29), laufen ein wenig aufwärts, bevor der Abstieg in Richtung Fluss beginnt.
Am Fluss angekommen, sind Sie nahe der verlassenen Molí del Coco [Cocos Mühle], wo Sie einen geeigneten Ort suchen müssen, um den Fluss zu überqueren. Erneut wird davor gewarnt, dies bei hohem Wasserstand oder starkem Regen zu versuchen, wenn der Siurana zu einem gewaltigen Strom werden kann.
Auf der anderen Seite folgen Sie dem alten Reitweg (30) bergauf durch faszinierende Kurven im Schatten von Kiefern. Der Weg wird zu einem alten Fuhrwerksweg (31), der die Weinstöcke des Gutes Porquera de Cal Marquet durchquert. Sie laufen um den kleinen Hügel herum, wobei Sie das brachliegende Land immer links haben. Lassen Sie den ausgetreten Pfad auf der rechten Seite und wandern Sie bergauf über die De les Comes Parzelle (32). Fast oben angekommen, lassen Sie einen neueren Weg links liegen und gehen geradeaus weiter, um erneut auf den alten Reitweg zu gelangen. Verlassen Sie diesen dort, wo der Fuhrwerksweg dem Bergrücken bergauf folgt (33) und gehen Sie recht weiter in Richtung El Masroig.
Lassen Sie einige Feldwege links liegen, bis Sie zu einer Weggabelung kommen (34). Bei Wege führen nach El Masroig, aber es wird empfohlen, den linken zu nehmen, der neben den Feldern ein wenig ansteigt bis auf den Hügel. Er hat weniger Verkehr, ist schöner, und die Ausblicke sind hervorragend. Von oben beginnt der sanfte Abstieg über den Fuhrwerksweg. Gehen Sie über einen etwas stärker genutzten Weg nach links weiter, um sofort in Sichtweite von El Masroig zu gelangen. Sie gelangen durch bebaute Felder ins Dorf.